Sonntag, 3. Dezember 2017

In der Ferne ein Licht!


Links oberhalb unseres Hauses, das in der Bildmitte zu erkennen ist (wenn Euer Bildschirm sauber ist), seht Ihr das Gebäude der größten Firma West Corks'; im Übrigen allerdings vergißt man schnell, dass es die "Ceramicx" gibt - kein Lärm, keine Gerüche. Und besonders viel Licht ist uns bisher auch noch nicht aufgefallen. Dafür können wir in Zukunft ja selbst sorgen - damit Ihr alle den Weg zu uns findet :-)

Endlich sind die Außenarbeiten am Haus abgeschlossen (wenn wir von ein paar Kleinigkeiten wie Lichtern, Wasserhähnen und Anderem absehen). Wir müssen sagen: Es ist uns ganz gut gelungen, nicht wahr?!

Zugegeben, die Fassade hat nichts offensichtlich Spektakuläres an sich, und das Haus als solches bietet keinen besonderen architektonischen Reiz. Aber zum einen haben wir es nicht selbst entworfen, sondern arbeiten mit dem, was vorhanden war. Und zum anderen wollten wir nicht zu viel investieren, um mögliche Extravaganzen zuzufügen. Wichtig ist uns die gute Qualität von Materialien und Verarbeitung, die Einbindung des Gebäudes in die Umgebung und freundliche Farben bei jedem Wetter.
So, jetzt können wir uns auf die inneren Werte konzentrieren; nachdem unser Verputzer für ein paar Wochen wegen eines gebrochenen Zehs und überdies eines gebrochenen Herzens ausgefallen war, geht es den Decken und Wänden zuleibe. Unseren urspünglichen Plan mit Lehm zu verputzen haben wir fallen lassen. Lehm ist in Irland recht teuer, seine Verarbeitung nur unwesentlich angenehmer als Kalk. Was uns aber vor allem von Kalkputz überzeugt hat ist seine Fähigkeit, Feuchtigkeit zu regulieren. So können wir bedenkenlos alle Räume mit dem gleichen Material verputzen.
Ken verputzt Sigis' Schlafzimmer
Der November war geprägt von Verzögerungen und Plan-Änderungen. Was jedoch immer beabsichtigt gewesen ist, war die Innenwand in der Küche aufzubrechen. In die neu entstandene Lücke sollen Backofen und Kühlschrank eingebaut werden, die Vorderseiten mit der Wand abschließend.
Der Raum hinter den beiden Einbauten wird dadurch zwar kleiner, aber er ist uns immer noch groß genug als Abstellraum für selten genutzte Küchenutensilien, Staubsauger, Bügelbrett und all den Krimskrams. Wichtiger ist uns der Platz in der Küche. Außer der U-Form der Küchenmöbel soll schließlich auch noch eine Kochinsel in der Mitte Platz auf elf Quadratmetern finden. Für die Küchenmöbel haben wir uns noch nicht entschieden; wir waren allerdings kürzlich in Dublin, um einen halben Tag bei IKEA zu verbringen. Als Inspirationsquelle finden wir das schwedische Möbelhaus immer noch ausgezeichnet. Hier zum Beispiel diese Edelmetallstützen als ein mögliches Detail für die Kücheninsel:

Ein Sorgenkind bleibt unser Brunnen. Das erste Testergebnis ergab neben den hier üblichen erhöhten Werten von Eisen und Mangan eine nicht zu unterschätzende Anzahl von E-Coli-Bakterien. Für die Mineralien gibt es vor Ort natürlich entsprechende Angebote an Filtern. Die Bakterien jedoch behandeln wir zunächst mit einer Chlorgabe. Im Dezember wird der nächste Test dann hoffentlich zufriedenstellend ausfallen.
Eine weitere ungelöste Frage ist die nach dem passenden Platz für eine Windkraft-Anlage. Nachdem unser nächster Nachbar seine Bedenken wegen der damit verbundenen Geräuschkulisse zum Ausdruck gebracht hat, sind wir am Überlegen, ob der höchste Platz des Grundstücks - östlich des Schuppens - nicht auch uns zu nahe am Haus wäre. Während das Nachbarhaus dort immerhin 75 Meter Abstand zur Anlage hätte, wären es bei uns gerade einmal 45. Jetzt suchen wir erst einmal zwei oder drei Stellen aus, an denen wir über einige Wochen Langzeit-Windmessungen ausführen wollen.
Eine der möglichen Plätze für die Anlage. Das Haus (Bildmitte) ist etwa 75 Meter entfernt.
Auf jeden Fall ist schon einmal der Mast für die 2,4 Kilowatt-Anlage auf das Grundstück angeliefert worden - er ist knapp 10 Meter lang und bestimmt eine halbe Tonne schwer:

Jetzt kommen die ganz kurzen Tage und mit ihnen wohl ein weiterer Schritt Richtung Entschleunigung. Erwartet also für den ersten Januar-Sonntag keine außergewöhnlichen Nachrichten, was den Hausbau betrifft; wir werden stattdessen eher in den kommenden beiden Wochen diesen Post gegebenenfalls ergänzen.
Euch Allen wünschen wir eine entschleunigte Adventszeit und eine stimmungsvolle Wintersonnenwende!

Sonntag, 5. November 2017

Stürmische Zeiten


"Ophelia", "Xavier", jetzt "Herwart" - die vergangenen Wochen hatten es in sich. Wobei der letzt genannte Sturm an Südwest-Irland komplett spurlos vorbei gegangen ist; den Ende des Oktobers prägten eher ruhige Regen- und Nebeltage. Oder herrlich warmes Spätsommerwetter wie am letzten Sonntag (siehe Foto ganz unten).
Am meisten hatten wir mit "Ophelia" zu kämpfen: Die Spitzengeschwindkeit wurde am Fastnet Rock mit 164 Kilometern gemessen. Leider hat neben dem Bootsnamen im Hintergarten eines unserer Lieblingspubs in Ballydehob auch unsere GODENWIND Schaden erlitten.
Wer errät, wie der ganze Name lautet, bekommt beim nächsten Besuch bei uns ein Pint Murphys oder Guinness ausgegeben.


Hatten wir die Jolle an ihrer Muringboje am Sonntag noch sicher gewähnt, mussten wir am Sturmtag selbst tatenlos zusehen, wie sie nach dem Durchkentern in (für die Rossbrin Bucht) gewaltigen Wellen für fast 24 Stunden kieloben an ihrer Boje trieb. Zum Glück hatten wir schon am nächsten Tag passendes "Kaiserwetter", um zusammen mit guten Freunden das Boot zu bergen. Der Mast ist gebrochen, das Deck (mal wieder) beschädigt und es fehlen Ruderschwert, ein paar Segel und einige Kleinigkeiten. Vieles andere finden wir in den nächsten Tagen verstreut am Ufer der Bucht - für das Ruderschwert müssen wir auf einen ruhigen Tag mit Spring-Ebbe warten; wir vermuten es versunken in der Nähe des Unglücksortes. 
Hauptsache, es ist in West Cork niemand ernsthaft zu Schaden gekommen...
Allerdings sind die Baumschäden nicht ohne. Auf unserem Grundstück sind nur ein paar Weiden abgeknickt. Nicht nur dafür hatten wir in der Woche nach den Stürmen Merten zu Hilfe. Die meiste Zeit verbrachten wir mit dem Ausbau des Schuppens. Sein Besuch wurde mit der ersten Übernachtung in unserem ausgebauten "Chalet" gekrönt!
Was im Haupthaus also noch fehlt, ist in dem gemütlichen Zimmer ab nun vorhanden: 2 Betten können wir schon für unsere Gäste anbieten. Es ist allerdings noch sehr wenig Komfort vorhanden: Fließend Wasser gibt es, aber es fehlt noch ein Filter für das - noch nicht analysierte - Brunnenwasser; die "Toilette" bzw. der Zugang zum Erdgeschoß und nach draußen ist nur über eine Leiter zu erreichen... Aber gedämmt und hell ist es hier oben!

Jetzt haben wir noch ein paar Fenster und Türen übrig - einen Teil davon verkaufen wir, der Rest kommt in die Südwand des Schuppens.
Im Haupthaus sind inzwischen bis auf eine Doppeltür alle Fenster und Türen eingebaut. Jetzt sind wir am Überlegen und Ausprobieren, wie wir die Hausecken und Fensterrahmen der großen Front optisch miteinander harmonieren lassen. Am besten drucken wir das untere Foto aus und bekleben es testweise mit bunten Streifen..... Oder hat Jemand einen anderen Vorschlag?


Auf der rechten Seite ist das zukünftige Glasdach schon zu erahnen - die Wand darunter wird hell verputzt.
Verputzt wird aber zunächst im Haus selbst. Im Obergeschoß sind die Wände vorbereitet. Die Ausschnitte in Sigi's zukünftigem Zimmer kennzeichnen die Elemente, die mit Regalen oder (Schrank-)Türen versehen werden sollen.
Auch das Küchendesign kommt voran und dehnt sich inzwischen bis in den ersten Stock aus; im Foto ist der Zug für die Abluft über der Kücheninsel zu erkennen. Auf dem Dach soll ein ASPIROMATIC-Sauglüfter dafür sorgen, das auch ohne lauten Ventilkator die Küchengerüche abziehen. Falls sie das - wider Erwarten doch nicht tun sollten, können wir bequem einen elektronischen Ventilator nachrüsten. Ansonsten ist in diesem "Schrank" Platz für ein paar Bücher und anderes Zeugs.
Auf dem Foto unten ist der Sauglüfter gut zu sehen. Am Anbau wartet die letzte Wand auf die Verschalung - schlechtes Wetter und die nicht ganz einfache Montierung hält dieses Projekt seit Anfang September in Gange. Wenn das System der Firma MORDHORST hält, was es verspricht, können wir die lange Montage-Zeit gerne verkraften.







Sonntag, 1. Oktober 2017

Ein durchwachsener September 

Jetzt kommt der Herbst und damit immer öfter wetterbedingt die Notwendigkeit, aber auch Gelegenheit, den Innenausbau voran zu treiben. Seit Wochen bedecken wir alle Außenwände mit Holzfaser-Dämmplatten; die überwiegend 40 Millimeter starken Platten sollen demnächst verputzt werden.
Im Obergeschoß ist unter den Dachschrägen viel Stauraum nutzbar. Im Nordwesten mehr als eineinhalb Meter tief, im Südosten (Foto unten) ein guter halber Meter. Bevor wir diese Abseiten mit Gipskartonplatten schließen, um eine einheitliche Oberfläche zu bekommen, setzen wir den Fußboden dahinter auf dieselbe Höhe, wie die im Raum betragen wird. Dann bauen wir das notwendige Gerippe für Borde, Schubladen und Türen in die Abseiten ein. Schließlich schneiden wir aus den fertigen Gipskartonplatten die einzelnen Elemente aus - so zumindest die Theorie.


Da wir später auch Bilder hängen aber keine Nägel durch den Putz und in die Dämmung hinein klopfen möchten, schrauben wir im Untergeschoß unter die Deckenplatten ein selbst entworfenes Bilderhängesystem - im Foto unten sind die Leisten als schmaler dunkler Strich zu erahnen. 
In mehreren Räumen sind die Deckenplatten inzwischen montiert und zum Teil auch verputzt.


Wir werden immer wieder einmal gefragt, WO auf unserem Grundstück sich eigentlich WAS befindet. Die beste Antwort lautete natürlich: Kommt, und schaut es Euch selbst an! Ansonsten zeigt Euch der link https://binged.it/2xvWer4 eine Übersicht der unmittelbaten Umgebung unseres zukünftigen Domizils.
Das Haus in der Mitte ist unseres. Das Foto ist nicht besonders aktuell. Inzwischen hat das Gebäude im Nordwesten den Anbau, und der Schuppen steht östlich inmitten der etwas ausgelichteten Baumgruppe. Die einzelnen Bäume südwestlich der grau zu erkennenden Freifläche am Haus mussten der Versicker-Fläche weichen - aber wie Ihr seht, gibt es noch genug andere; außerdem waren es alles Weiden, die wir gefällt haben. Die wachsen hier schnell nach.

 
Draußen geht es natürlich auch weiterhin voran! Selbst für unsere Gartenplanung haben wir ab und zu Zeit; Plätze für einen Polytunnel und für den Kompost sind gefunden  - doch die Umsetzung wird noch ein wenig warten müssen. Zum Glück können wir uns immer noch an unserer Wildblumenwiese erfreuen. Ansonsten halten wir regelmäßig die Trampelpfade zu unseren "Außenposten" frei - und zu unseren diversen Anpflanzungen von Bäumchen und Büschen.

 

Die Fassade wächst ebenfalls weiter - allerdings nicht so schnell wie erhofft. Am weitesten ist der Eingangsbereich. Noch nicht vollkommen fertig - es fehlen noch die Regenrinnen und ein kleines Glasdach, um die Lücke zwischen Haupthaus und Vorbau des Anbaus zu schließen - aber schon jetzt kann man dort gegen den Regen geschützt ein angenehmes Zigarettenpäuschen machen...


Eine der größten Herausforderungen für unsere Arbeiter ist das Austauschen der großen Fensterfront im Erdgeschoß: Die Einzelteile sind zum Einen schwer. Immerhin lassen sich die Gläser aus den Rahmen entfernen. Das bedeutet zum Anderen allerdings auch, dass sie vom Vorbesitzer mit dem umlaufenden Stahlrahmen verschraubt und verklebt werden konnten; die neuen Fenster lassen sich jedoch nicht auseinandernehmen. Sie müssen also von außen durch die Stahlrahmen geschraubt oder verdübelt und - soweit nötig - miteinander verklebt werden. Die Unterkante kann schließlich einbetoniert werden. Wir werden sehen, mit welchen Lösungen unsere findigen Arbeiter aufwarten werden.


Die schönste Nachricht zum Schluß: Seit Donnerstag, dem 28. September haben wir Wasser aus unserem Brunnen! Nicht sonderlich spektakulär wirkt die Pumpe, die im Schuppen dafür sorgt, dass das Wasser aus etw 120 Metern aus der Tiefe ans Tageslicht kommt. Aber sie wird uns hoffentlich viele Jahre Freude machen. Zunächst jedoch werden wir die Wasser-Qualität testen lassen. Dafür muss das Wasser für eine Woche jeden Tag eine Stunde laufen - also auch heute; wir fahren gleich mal hin...



Sonntag, 3. September 2017

Miscellaneous


Unter der Rubrik "Vermischtes" heute der August zusammengefasst in Wort und Bild:

Der Hausbau geht dem Sommergefühl gemäß langsam voran; wir dürfen unseren Helfern allerdings keinen Vorwurf machen. Erst in der letzten Augustwoche bekamen wir die große Lieferung mit den Fenstern und Türen. Hier begutachtet Alastair das größte Einzelstück - die Flügeltür, die die jetztige Schiebetür im östlichen Terrassenbereich ersetzen wird.



Der Eingangsbereich mit Haustür und Tür zum Wirtschaftsraum
Das einzige im gesamten Erdgeschoß nach Südwest gerichtete zu öffnende Fenster befindet sich im Wirtschaftsraum. Rechts daneben das kleine Fenster und die Terrassentür des Eingangsbereiches. Unter dem Dachfirst hängt unser "Draht zur Welt", das Kategorie-6-Kabel für Internet und Telefon über unseren bewährten regionalen Anbieter.
Hier die Küche - noch mit Tür und Fenster, die der Vorbesitzer einbauen lassen hatte. Worauf wir aber Euer Augenmerk richten wollen, ist die Terrasse. Wir haben uns für eine rundherum fortgesetzte Bordüre entschieden, die dem gesamten Haus etwas auf dem Wasser Treibendes verleihen soll. Kurz nachdem die ersten ochsenblutroten Schalbretter angebracht waren, haben wir festgestellt, dass es noch besser aussehen wird, wenn nicht nur die Bordüre der Terrasse rundherum verlaufen sollte, sondern auch die durchlaufende Terrassenoberflächen-Linie eine schöne Abgrenzung gegen das Rot der Verschalung bietet.

Unten die neuen Fenster in der Küche - endlich ohne die unser Gesichtsfeld störenden Horizontalbalken. Nichts gegen den alten Stil der Sprossenfenster, aber Butzenscheiben und Fensterkreuze sind heute nicht wirklich notwendige Fensterelemente. Die meisten unserer Fenster sind ohnehin vergleichsweise klein - sie künstlich noch weiter zu verkleinern erscheint uns unsinnig.

Das nach Südwesten gerichtete Küchen-Fenster hat absichtlich keine Öffnungsmöglichkeit - für die vorherrschende Wind- und Regenseite eine hoffentlich weise Entscheidung; ob wir bei dem ebenso oft herrlichen Wetter das Fenster nicht gerne auch einmal öffnen möchten, wird sich zeigen. Immerhin werden wir nach Südosten ein Klönfenster in der Küchentür haben, und auf der Gegenseite (siehe oben) ist die linke Fensterhälfte nach außen aufwärts zu klappen.
Für den Mittelsteg im festen Fenster haben wir uns (entgegen des Arguments im vorletzten Absatz) aus optischen Gründen entschieden - dazu mehr im nächsten Monat.


Auch im Inneren des Hauses geht es voran. Der erste Teil der Klempnerarbeiten ist abgeschlossen. Viele Rohre und Schläuche durchziehen den Mittelteil des Hauses - unwillkürlich denkt man an die berühmte Filmszene mit Robert de Niro aus "Brazil". Aber keine Angst, wir zeigen Euch nur die geordneten Bereiche...
Wasserkessel, Überdruckkessel, Zu-und Wegflüsse im Obergeschoß
Auch die Elektrik ist weit gediehen. Das war allmählich nötig, um mit der Dämmung der Wände voran zu kommen. Die nächsten beiden Fotos zeigen im neuen Anbau die Zwischensparrendämmung Pavaflex und die Aufsparren-Dämmplatten Pavatherm die auch aus Hamburg gekommen sind. Im Wirtschaftsraum sind der Stromverteilerkasten sowie die einzige bisher angeschlossene Steckdose des gesamten Hauses zu sehen.

Über dem Eingangsbereich haben wir im Dachgeschoß ein Stückchen Stauraum - vielleicht für trockenes Brennholz?

Neben unserer Bautätigkeit genießen wir ab und zu die anfangs angedeuteten Sommergefühle. Unterstützt werden diese nicht immer durch das wechselhafte Wetter. Neben teils heftigen Regengüssen hatte der August einige Nebeltage vorzuhalten. Wegen eines solchen fand das diesjährige "Ballydehob Boat Gathering and Summer Festival" für einen Programmpunkt seine Fortsetzung verspätet ein Wochenende darauf: Das große Entenrennen mit Preisgeldern bis zu 300 Euro fand schließlich bei Niedrigwasser statt. Diese Herausforderung war auch für die Veranstalter neu. Als Cormac mit seinem Boot an einigen Stellen testweise ein paar Enten aussetzte, schwammen diese zum Teil im Nehrstrom flussaufwärts! Nach einer Weile war der passende Punkt gefunden.Cormac entleerte die Tüte mit den Plastikenten vor ein paar Handvoll Zuschauern. Und "unsere" Ente hat nicht einmal gewonnen!
Am Wochenende zuvor war das Sonnabend-Wetter noch richtig gut, und die Seglerszene traf sich bei Hochwasser am Ballydehob Pier unterhalb der Twelve Arch Bridge.




photo by Siobhan Arnold
Mit der Segelnummer 27: Unser Zugvogel "Godenwind" - Photo by Siobhan Arnold
Übrigens: Wer sich mehr für den maritimen Teil unseres irischen Lebens interessiert: Wir haben eine facebook-Adresse namens Godenwind Gsiebenundzwanzig.
 
In Ballydehob gibt es zur Zeit eine recht interessante Baustelle zu bewundern: Eine der ehemaligen - seit langem geschlossenen - Pubs wird entkernt und zu einem Wohnhaus ausgebaut. Eine ziemlich enge Angelegenheit.


Gute Nachricht für den Fahrtensegeler: Die Bantry Bay hat im gleichnamigen Ort seit diesem Sommer die erste Marina bekommen. Besonders anziehend ist das Hafenbecken bisher nicht, und das Liegen ist recht unruhig. Aber der Hafen eignet sich gut zum Crewwechsel oder Lebensmittel-Bunkern. Die Stege sind mit Strom versorgt, Trinkwasser gibt es ebenfalls. Im Südwesten Irlands gibt es zwischen Kinsale und Bear Island (ohne unmittelbare Lebensmittelversorgung) keine weitere Marina mit entsprechenden Liegeplätzen.

Zum Schluss ein Regenfoto mit glücklichen Menschen. An einem der Nebel-Regennachmittage veranstalteten unsere Nachbarn Terri und Marc einen Fundraiser für "Ärzte ohne Grenzen". Das Ganze nannte sich dann "Cappaghstock", und es spielten verschiedene Künstlergruppen aus der unmittelbaren Umgebung auf - unter anderem auch unsere Percussiongruppe "Bang on". Trotz des miesen Wetters war es wunderbar zu sehen, wie viele Musiker, Poeten, Schauspieler und Comedians West Cork mal so eben für einen Nachmittag zusammen bringen kann.

Sonntag, 6. August 2017

Summertime...


...and the living is easy!
Auf jeden Fall haben wir tatsächlich einen echten Sommer zu vermelden; so mit richtig heißen Tagen, auch mal Gewitter, langen Abenden im Freien, Baden usw.
Der Morgen, an dem unsere erste größe Lieferung aus Hamburg kam, ging allerdings in einen eher regnerischen und kühlen Tag über. Wenigstens kamen wir beim Umladen nicht so ins Schwitzen.

Der Fahrer war ein einsilbiger Pole mit offensichtlich wenig Freude an seinem Beruf.
Der Transporter musste aufgrund seiner Größe bei einem Baustoffhändler in der Umgebung entladen werden. Mit unseren eigenen Fahrzeugen haben Dietrich, Alastair und wir dann Holzverschalung, Terrassen- und Treppenholz sowie Dämmstoffe nach Coolcaha geschafft, wo seit Mitte des Monats alles verarbeitet wird.
Der Schuppen dient für die nächsten Wochen hauptsächlich als Zwischenlager.
In diesen Wochen wird sich das innere und äußere Antlitz des Hauses rapide ändern. Die Terrassen im Eingangsbereich sowie zwischen Küche und Anbau sind fast fertig, und schon jetzt freuen wir uns auf windgeschützte Nachmittage mit Freunden zur Kuchenschlacht oder Nächte, die zum Tanzen einladen.

Der Felsen im Vordergrund heizt sich wunderbar in der Sonne auf und gibt ihre Wärme in den Abendstunden wieder ab.
Die beiden andersfarbigen Flecken auf der Terrasse sind die Deckel der Mannlöcher für die darunter liegenden Abflussrohre; inzwischen haben die Deckel sich farblich an die wenige Tage vorher ausgelegten Planken angepasst. Die Planken sind aus mit biologischen Stoffen druckbehandelter neuseeländischer Kiefer. Wir rätseln noch, ob wir sie natürlich ergrauen lassen oder regelmäßig ölen sollten...
Mit der Holzverkleidung der Wände werden wir übrigens erst beginnen, wenn auch die neuen Fenster aus Ratzeburg angekommen sind.

Die Terrassenstücke im Süden des Hauses vor Küche, Wohnzimmer und "Function Room" (wie es hier so schön heißt, wenn er verschiedenen Zwecken dienen soll) bekommen rund gearbeitete Abschlüsse. Ihr seht zu einem späteren Zeitpunkt, wie schön das aussehen wird.
 

Im Eingangsbereich werden dagegen die Terrassenränder eckig sein und kontrastieren dann mit dem runden Lärchenpfosten links neben der Haustür.


Zwei weitere Pfosten sollen später gläserne Vordächer über den Türen am Haupthaus tragen. Die Rundhölzer im Vordergrund stammen aus jüngsten "Beutezügen"; nachdem der Vorbesitzer unseres Hauses bei einer Stippvisite den recht rott aussehenden Pfahl (ganz unten) bemerkte, schenkte er uns einen alten Telegraphenmast (laut Metallplakette von 1986). Diesen sägten wir in drei Stücke und bearbeiten ihn gerade mit Hobel und Bandsäge. 
Mitte rechts sieht man übrigens die zum Haus kommenden Rohre für Elektrik, Gas, Wasser und Kommunikationskabel.

Im Haus geschieht jetzt vieles, was uns das Leben später leichter machen wird: Die Elektrik wird verlegt...
... in diesem Falle die Lichtschalterkästen für eines der oberen Schlafzimmer und - rechts in der Holzrahmenwand - für Flur und Treppenhaus.

Gegenüber sind die Zwischensparrendämmungen zu erkennen und davor ein Einbaukleiderschrank zu erahnen; der mittlere Pfosten ist versehentlich falsch gesetzt worden. Hier wird die Zugangstür zum Schrank eingebaut.


Im oberen Bad steht seit Anfang Juli der Heißwassertank. Er fasst 280 Liter und wird später Bäder und Küche versorgen.

Wieder zurück nach draußen, wo wir uns alle zur Zeit natürlich am liebsten aufhalten. Unsere Wildwiese über der Versickerungsfläche blüht inzwischen kräftig - einer von vielen schönen An- und Ausblicken!


Neben den endlich zur Verfügung stehenden 230 Volt hoffen wir auf baldigen Wasseranschluss. Der Brunnen ist in einer Ecke des Schuppens schon lange gebohrt; es fehlen noch Pumpe und (Zwischen-)Anschlüsse; und ein Wassertank, der für den Fall eines Stromausfalls zumindest das Erdgeschoß im Haupthaus durch das Gefälle zwischen Tank und Haus versorgen kann. Dieser Wassertank kommt vor den Schuppen - direkt neben den Brunnen. Im Foto unten entsteht das Gerüst für den Tank.
Zwischenzeitlich wurde wieder einmal Kies bzw. Schiefer unterschiedlicher Körnung angeliefert, der den Boden allmählich auf das Niveau anhebt, das zu Haus und Terrasse passen wird.

Unsere gefiederten Gäste sind übrigens inzwischen flügge geworden. Hier unten muggeln sie sich noch ein letztes Mal aneinander, bevor sie noch am selben Tag eine nach der anderen den Vorbau verlassen.
Dafür hat sich zwischenzeitlich ein neuer Gast eingefunden. Aber so wirklich glücklich wird die Fledermaus in dem Eimer nicht sein; wir befördern sie zur Dämmerung mit kräftigem Schwung des Eimers in die Luft. Mal sehen, ob auch sie wiederkommen wird...
Zum Schluß mal etwas vom irischen Humor; obwohl zum Lachen ist die Vorstellung nicht, wie sich Folgendes wohl in Wirklichkeit darzustellen vermag.
P.S. Zum Glück werden wir mit Geräten dieser Art nicht zu tun bekommen - das Piktogramm fanden wir im Baumarkt auf einer Antriebswelle für ein landwirtschafliches Gerät, das vorwiegend an Traktoren angekoppelt wird.