Sonntag, 3. Mai 2020

Silly Stuff - eine neue Serie


In dieser Zeit voll von Skurrilitäten und Absonderlichkeiten möchten wir einmal einen Blick auf die Irische Variante werfen.
Widersprüchlichkeiten begegnen uns als überall dort, wo der Mensch tätig ist. Das nennen wir Kultur. In der Natur dagegen gibt es so etwas wie sich widersprechende Systeme nicht. Die Widersprüche in der Welt sind unser kulturellen Vielfalt geschuldet. Diese Vielfalt bringt Dinge hervor, die wir durch unsere Wertschätzung einteilen in Schön und Häßlich, Gut und Schlecht, Nützlich und Gefährlich - nur, um ein paar der vielen möglichen Gegensatzpaare zu nennen. Generell fällt es uns dabei schwer, diese Gegensatzpaare (oder auch die Grautöne dazwischen) zu vermeiden, sprich: Wir deuten und bewerten ständig. Es geht nicht ohne. Es ging nie ohne. Das ist schon evolutionär zu begründen: Es ist gesünder, viele Male einen Busch als einen lauernden Bären zu deuten, als ein einziges Mal einen lauernden Bären für einen harmlosen Busch zu halten. Vielleicht erklären sich so auch die vielen Theorien über das, was uns zur Zeit am meisten bewegt: Corona. Warum und wie ist es in die Welt gekommen? Wem schadet und wem nützt es etwas, dass der Virus da ist? Wer unternimmt was aus welchem Grund? Wann und wie lange müssen wir uns auf welche Weise mit diesem Thema auseinandersetzen? - Im Grunde genommen ist es ganz einfach: Unsere Spezies ist eine sterbliche, momentan ist eine weitere Möglichkeit zu sterben hinzugekommen, und wir wollen uns dagegen schützen. Wir sind uns nur noch nicht sicher, ob der Busch ein Bär sein könnte. Ergebnis: Widersprüche allenthalben. Einfache Verschwörungstheorien reichen dann schon nicht mehr aus, um Erklärungen zu finden.
Unser Statement: Lassen wir das Erklären einfach einmal für eine Weile sein!
Stattdessen also einmal ein paar erfundene Geschichten und viele Fotos aus der Welt der Widersprüchlichkeit Irlands.


Hier hatte jemand Großes vor: Nicht nur sollte ein imposantes Tor die Mickrigkeit des Haupthauses (im Bildhintergrund links) aufwerten - nein, die Außengebäude setzen dem Ganzen die Krone auf! Zinnen, ein riesiges Rolltor, eine unterirdische Garage (nicht im Bild)... Hier stimmt einfach nichts!

Was hat der Künstler bzw. Bauer sich dabei gedacht? - Wir wissen es nicht und wollen es auch gar nicht wissen (siehe Stichwort "Erklären" oben). Wir staunen einfach!

Ein Delphin ohne Flossen steckt kopfüber in einer Plastikflasche, eine Tüte mit der Aufschrift "Carbery Oil"... noch Fragen?

Die Rache der Englisch-Sprachigen an den schlecht Englisch-Sprechenden???

Kopfbedeckung - die erste. Es war weder St. Patricks Day... noch Halloween.

Kopfbedeckung - die zweite. Ob die Mütze direkt mit der Perücke verbunden ist?

Kopfbedeckung  - die dritte. Ob die Autoversicherung so etwas notwendigerweise als Garagenunterbringung akzeptiert?

Ohne Kopfbedeckung.................... Gar nicht gut.

Eines der vielen Wohn (oder Schlaf?)-zimmer, das wir auf unseren Hausbesichtigungen sahen, wies dieses Arrangement von Steckdoesen, Schaltern und Lampen auf. Ob irgendjemand damit wohl glücklich geworden ist?
 
Ehrlich? - Sehr einladend ist das nicht für die Besucher eines der Häuser an dieser Straße. Wir sind niemals hineingegangen oder -gefahren. Q.E.D.

Ehrlich? - Sehr einladend, eigentlich. Trotzdem: Wir sind niemals hineingegangen.

Dieses Bild könnte ganz aktuell sein, ist es aber nicht. Die lange aufgegebene Tankstelle in Ballydehob wird nur langsam wieder ganz modern, zumindest in diesem Detail!

Und nun Schluss mit dem Erfundenen, und das Neueste aus Coolcaha:
Die Godenwind hat den Schuppen wieder verlassen. Das Deck haben wir noch im Schuppen lackiert, den Rumpf machen wir  draußen. Dort kann man besser gucken, schleifen und lackieren, jedenfalls galt das bis zum kalten Ende des April. 
Die neue Persenning ist fast fertig. Für das Ruder inklusive Pinne sind noch spezielle Schrauben auf dem Weg von England. Und auch für den Mast bzw. das stehende Gut sind noch Teile zu beschaffen.

Beschafft haben wir außerdem eine ganze Reihe von Pflanzen: Zwei Forsythien, einen Kirsch- und einen Apfelbaum, einen violetten Flieder, einige Kräuter, ein Tränendes Herz... Um die Monatswende sind die besten Pflanztage - leider nicht immer bei schönem Wetter. Wir richten uns neuerding nach dem biodynamischen Kalender nach Maria Thun. - Hat jemand von Euch damit Erfahrungen?

Da wir seit einiger Zeit erfolglos nach Helfern zum Betonieren unseres Gewächshaus-Fundamentes gesucht haben, sind wir jetzt auf die Idee gekommen, die Arbeit auf mehrere Tage zu verteilen und zu Zweit auszuführen; anstelle eines etwa 20 Quadratmeter großen Stückes haben wir jetzt zwei Teile von 6 Quadratmetern zu schütten. Das übrige Stück werden wir mit Steinen gestalten... Dazu in den kommenden Monaten sicher mehr.

Ein weiteres Vorhaben haben wir begraben: den sogenannten Polytunnel. Aus unterschiedlichen Gründen gefiel uns die Idee nicht mehr; jetzt haben wir auf der ursprünglich vorgesehenen Fläche die dort bereits deponierte Erde ein wenig verteilt, von Wurzeln und großen Steinen befreit und dann mit Lupinen besät. Im einem der nächsten Posts hoffen wir, Euch schöne bunte Blumen bescheren zu können. - Allerdings werden wir die meisten Lupinen vor der Blüte in der Erde untergraben - als Grün-Düngung.

Schöne Blumen wird es dann wieder auf unser Sickerfläche geben, sowie einige der oben erwähnten Pflanzen. Hier jedoch betrachten wir erst einmal fasziniert die dreuenden Wolken am Vortag des Unwettermorgens am 29. April. Jule und Jack fasziniert allerdings eher die am Boden liegende "gelbe Schlange".

Wir hoffen, dass unsere Nachbarn Paul und Wies ihren aufgehängten Seetang noch trocken einfahren konnten - an ihrem Polytunnel fehlt nämlich noch das entscheidene, die Plastikhülle!

Stufen auf dem Birch Path


Und zum Abschluss - natürlich: Die Katzen! Nicht immer haben sie sich soooo lieb.