Sonntag, 5. Januar 2020

Rückblick 2019 

und 

Ausblick "TwentyTwenty"  

 

Ein spezieller Tag im Jahr des Großstadtlebens gehörte nie zu unseren liebsten: Der letzte. Und wegen des Silvester-Mülls auf den Straßen auch nicht so sehr der erste, der zweite, ..., je nach Wochentag und Müllabfuhrplan.

Hier mal ein paar wahllose Zusammenhänge und eine gewagt These dazu:
Im kürzlich veröffentlichten UN-Index zur Lebensqualität folgt Deutschland auf Platz vier liegend dem Ranglistendritten Irland. Okay, die "Kriterien sind die Lebenserwartung, das Bildungsniveau und das Einkommen", aber immerhin. 
Nun, wenn es um an den Haaren herbeigezogene Schlussfolgerungen geht, - da können wir insbesondere in unserer selbst ausgestellten Ermächtigung als Sozio- und Ethnologen mithalten...:
Das private deutsche Silvesterfeuerwerk ist in den vergangenen Jahren zunehmend in Verruf geraten - zurecht, wie wir meinen. Neben vor allem den Umweltschäden vor (Herstellung, Beschaffung), während (Feinstaub, Lärm) und nach (Müll) der Knallerei sind auch die Faktoren 'Belastung des Finanzhaushaltes' sowie die 'Gefährdung von Gesundheit und Leben' immer wiederkehrende Argumente in der Diskussion, diesen Brauch einzudämmen oder gar ganz abzuschaffen. Die Gegner solcher Maßnahmen führen ins Feld, diese würden zu sehr in die Selbstbestimmung und Freiheit des Einzelnen eingreifen, und vor allem: Feuerwerk sei ein Ausdruck von Lebensfreude und von alters her ein Glücksbringer. Nun, das mag auf diejenigen zutreffen, die dem Brauch intensiv (und rücksichtslos) fröhnen. Der Rest der menschlichen, tierischen und pflanzlichen Bevölkerung erträgt es mehr oder weniger gut...
Kommen wir darauf zu sprechen, wie andere Länder es mit dem Brauchtum des Feuerwerkens halten: In Griechenland, Australien oder Dänemark ist privates Feuerwerk verboten. Keines dieser Länder steht im UN-Index vor Deutschland und Irland. Wie also steht es mit Feuerwerk in Irland? Wir haben uns mal mit der Rechtslage befasst; ein kurzer Auszug zeigt, wie kompliziert es (ähnlich wie in Großbritannien (das zum Thema "Bürokratie-Monster)) ist:
Category F1 fireworks can be bought and used by the general public. These are fireworks with a very low level of hazard, that make very little noise and that are for use in a limited space. They include fireworks intended to be used indoors. Examples include party poppers, throw-downs, Christmas crackers and some sparklers. Category F1 fireworks cannot be sold to anyone under the age of 12.
Fireworks in other categories are more dangerous and can only be used by professional operators in organised displays, not by the general public. These fireworks include rockets, roman candles and aerial wheels. If you want to organise a display of this type of fireworks, you must use a professional fireworks operator.
Bangers are not in Category F1 and it is illegal for the general public to import, possess or use them.
Klingt so, als seien die so genannten Piepmanscher unserer Kinderzeit noch gerade so in der Kategorie 1 für den Privatmenschen ab 12 getattet. Nur: Die gibt es hier gar nicht zu kaufen! Das höchste der Gefühle sind hier Knallbonbons - die so genannten Christmas Cracker, meistens überteuerte, in Glanzpapier eingepackte dumme Sprüche oder Witze auf einem Streifen Papier nebst Kleinstplastikfiguren ohne Sammlerwert und nur deswegen mit Vorsicht zu behandeln, weil sie von Kleinkindern verschluckt werden können. Der Spaß liegt daran, dass zwei (möglichst einander fremde) Menschen sich das zweifelhafte Vergnügen teilen, an beiden Enden des Crackers zu ziehen, bis einer von beiden nach einem entsetzlich aufregenden Knällchen (sehr schön nachempfunden in einer Szene des wirklich amüsanten englischen Films "The Boat That Rocked" (zu (neu-)deutsch "Radio Rock Revolution")) das größere Ende mit oder ohne dem widersinnig kleinen Inhalt des Crackers in der Hand behält. Meistens sieht man während der Gruppen-Zeremonie eine oder mehrere Personen gleichzeitig unter dem Esstisch (man beachte: diese Zeremonie findet grundsätzlich während eines Essens statt) das Schuhwerk der Nachbarn inspizieren. Immerhin: Eine soziale Angelegenheit - im Gegensatz zum vereinsamenden Abfeuern von gefährlichstem Feuerwerk aus Glasflaschen und von feuerfesten Abschußrampen. Nun, genug der Parenthesen und flugs zu der schlußfolgenden These - und hier halten wir uns kurz: Deutschland könnte Irland in der Lebensqualität überholen, würde das private Feuerwerk verboten. 😏Dementgegen könnte Irland wieder den ursprünglichen Platz einnehmen, würde es seine überbordene Bürokratie betreffs Feuerwerksgesetzes sowie am besten gleich dessen Gegenstand abschaffen... FROHES NEUES JAHR!!!

Den überwiegenden Teil des Dezembers über hatten wir mit eher dem gegenteiligen Element unsere "Freude". Jule und Jack bekommen Schwimmhäute, und wir fragen uns schon, wie die beiden mit einer Trockenzeit umgehen werden.

An einigen neuralgischen Punkten haben wir wegen des Wassers Trittsteine ausgelegt; dennoch fühlen sich weite Teile unserer Pfade wie Pudding unter den Stiefeln an. Trotzdem gehen wir sie regelmäßig ab und schaffen sogar ein paar neue Verbindungen zwischen ihnen (so zum Beispiel zwischen dem Oak und dem Birch Path, zwischen Heather High und Mystic Willow sowie eine Kreuzung am Compass Hill. (Eine Zeichnung folgt später einmal, bzw. wartet einfach bis google seine Satelliten-Photos aktualisiert hat; man erkennt die etablierten Pfade schon recht gut.)). Allein die Bewegung an der frischen Luft mit der Aussicht auf die Umgebung läßt uns von jedem Spaziergang glücklich zurückkehren. Und nach der Erschließung der neuen Wege dauert so ein Spaziergang schon einmal eine halbe Stunde oder mehr.
Zwischendrin kam für ein paar Tage die Kälte, und mit Ihr wunderschöne Momente der Stille und eines aufkommenden Adventsgefühls.



In diese Tage hinein fielen viele soziale Momente. Genannt seien nur das Weihnachtsessen mit der Garden Group (inklusive Christmas Cracker - etwa die Hälfte davon blieb unbenutzt liegen - sehr löblich) und die Wintersonnenwende, wie sie zum Beispiel jedes Jahr an den historischen Steinkreisen wie dem von Drombeg begangen wird.







Trotz des doch sehr unangenehmen und oft wechselnden Wetters kommt Jens mit der Fläche voran, die das Gewächshaus tragen soll. Der Kies ist ausgebreitet, die Betonschüttung muss aber noch bis zu einer stabilen Wetterlage warten.
Und damit kommen wir zum Ausblick für das nächste Jahr: Die Küche soll endlich fertig und ein Mittelpunkt unseres häuslichen Lebens werden. Wenn wir erst einmal selbst Gemüse (und Obst) in größeren Mengen anbauen (was auch mithilfe eines größeren Gewächstunnels ermöglicht werden soll), werden wir bestimmt häufiger einkochen oder -machen.

Im Wohnzimmer haben wir vor, einen Alkoven neben den Ofen zu bauen. Von dem Holz, das bereits am Schuppen gelagert ist, wollen wir außerdem noch mindestens ein Bücherregal bauen. Die Ikea-Regale sind zwar nicht schlecht, aber die richtigen Dimensionen haben sie nicht.
Im Übrigen werden wir draußen genug zu tun haben: Bäume und Büsche pflanzen, Gemüse anbauen, die Wege frei halten, vielleicht einen kleinen Stellplatz mit Fahrrad/Geräteschuppen am unteren Eingang (an der Straße) einrichten, und und und...

Perspektivwechsel gefällig?