Donnerstag, 13. August 2020

Verspäteter August-Post

Ihr werdet Euch vielleicht wundern, wo der Post für August geblieben ist? - Nun, hier ist er; etwas verspätet, weil Jens ein Boot von Cross- nach Cuxhaven überführt hatte. Wer darüber mehr erfahren möchte, schreibe ihm bitte an jens.ireland@gmail.com eine Mail.

Hier und heute ein paar Impressionen eines Sommers, der für alle schon jetzt in bleibender Erinnerung ist:


In Ballydehob trifft sich Hinz und Kunz am Mittwoch-Morgen zum Kaffee-Trinken und Einkauf. Wären nicht die Touristen aus Dublin und England, wir erschienen als eine große, verschworene Familie. Die meisten holen die Lebensmittel ab, die wir im Internet auf der Seite Neighbourfood bestellen, auf der verschiedene Anbieter ihre Produkte verkaufen. Auf diese Weise ersparen wir uns die Fahrt zu den weiter entfernten Märkten in Bantry oder Skibbereen, einer unser örtlichen Pubs bekommt eine Beteiligung und kann auf diese Weise hoffentlich überleben. Aber auch das Restaurant profitiert davon, macht am Mittwoch Mittag den größten Umsatz, der lange Wochen gefehlt hatte.



Unsere Kartoffeln, "bewacht" von einem kleinen Wildblumenbeet, sind lecker. Wir sind gespannt, wie lange wir etwas von ihnen haben werden.


An heißen Tagen das schönste: Moskitonetz irgendwo im Halbschatten aufhängen, eine weiche Unterlage ausbreiten, eine Kanne Tee griffbereit, vielleicht noch ein Buch... nach ein paar Seiten wegdösen...



Unsere Beete sehen zwar immer noch nicht besonders hübsch von außen aus, aber sie produzieren fleißig. Oben das Felsenfest mit Petersilie, Verbene, Zwiebeln, Kohlrabi, einer Rose, Thymian, Löwenmäulchen, Ringelblumen, Zitronenverbene, Rosmarin und einem kleinem Tonhuhn als Bewachung - seht Ihr es?
Das untere Foto stammt aus dem Juli, als wir die ersten beiden Hochbeete bepflanzen konnten. Am Spalier befestigt Sigi gerade eine Gurke.


Jack hat ein schattiges Plätzchen gefunden - auch in West Cork war und ist es zuweilen sehr sonnig und heiß.

An einem der letzten Juli-Wochenenden war das Wetter besonders schön; ganz Irland schien auf den Beinen und unterwegs zu sein, vorzugsweise am oder auf dem Wasser. Es war jedoch nicht zu heiß, um stundenlang auf einem Berg herum zu klettern, den wir noch nicht kannten: "Knockaphuca" liest sich ein bißchen wie ein Gebirge in Peru oder so, liegt aber ganz in der Nähe und ist einen Tagesausflug wert. An- und Abstieg sind auch für Barfußläufer machbar, und überall gibt es Wegweiser - also gerade richtig für uns Flachländler. Von oben genossen wir den herrlichen Blick: Im Süden liegen das inzwischen wieder sehr belebte Schull, die mit Booten gesprenkelte Roaring Water Bay und die unverhältnismäßig vollen Straßen. Geräusche aller Art drangen zu uns hinauf. 
Drehten wir jedoch der Sonne den Rücken zu und schauten nach Norden auf die Dunmanus Bay, hörten wir... nichts! Ab und zu das Auto eines Farmers, ansonsten herrschte Stille. Auch das Auge konnte sich entspannen, denn Bewegungen gab es ebenfalls nur ganz wenige - langsame: Kühe auf den Weiden, Schafe auf den Hügeln, ein paar Möwen. Herrlich! - Später haben wir uns dort unten, an der Nordseite der Mizen-Halbinsel einen Platz für unser Abendessen-Picknick gesucht.

Die Godenwind ist beinahe so gut wie fast fertig - gewissermaßen. Der neue Mast und die neuen Wanten passen, das neue Ruder ebenfalls. Und die neue Persenning ist eine verbesserte Version der vorherigen. Jetzt fehlen nur noch der Unterwasseranstrich und ein paar Ausrüstungsteile.


Zum Schluss mal wieder ein "Bunte-Häuser"-Foto. Es zeigt das Haus des (evangelischen) Pastors im neuen Farbengewand; die Mauer davor ist erst vor kurzem ebenfalls neu gestrichen worden. Ob das Geld für die Farbe aus der in Krisenzeiten immer gut gefüllten Kollekte stammen könnte, können wir nicht bestätigen.