Sonntag, 5. Februar 2017

Baggerfans aufgepasst!

Januarmorgen in Coolcaha
Anfang Januar -  und wir legen so richtig los! Das heißt, wir lassen 
loslegen. Stephen, der Baggerfahrer ist für zwei Wochen unser erster 
bezahlter Arbeiter. Bevor er jedoch seine Greifer ausfährt, fällen wir 
etliche Weiden, die seit Stilllegung der Bauarbeiten vor etwa 7 Jahren 
überall aus dem Boden gesprossen und scheinbar unaufhaltsam in 
ihrer Ausbreitung sind.
Von dort, wo Stephen gerade arbeitet, bis an den rechten Bildrand standen etwa ein Dutzend drei bis fünf Meter hohe Weiden, die wir - nebst diversen weiteren Weiden - zusammen mit Freunden gefällt und zu Kaminholz verarbeitet haben. Die übrig gebliebenen Zweige haben wir an mehreren Nachmittagen verbrannt. Zu Anfang machte das noch Freude, und die Stöße brannten schnell nieder. Später kamen jedoch die Wurzeln der Bäume und jede Menge an Stechginster-Monstren hinzu, die vom Bagger einfach zusammengeschoben wurden; ein echter Viereck-Osterfeuerbauer schlägt die Hände über dem Kopf zusammen.
Das kleinste der Feuer
Kaminholz
Nachdem um das Haus herum viel Platz geschaffen war, ging es daran, Gräben auszuheben. Das Haus steht zwar auf einer Anhöhe, doch überall bietet der Fels große Taschen, in denen nach Regenfällen (aber auch durch aufsteigendes Grundwasser) immer wieder Pfützen stehen. Allein die Entwässerungsgräben hierfür erstrecken sich über eine Distanz von 350 Metern, die demnächst mit perforierten Rohren versehen und wieder zugeschüttet werden müssen. Dazu benötigt der irische Hausbesitzer auf dem Lande eine Brauchwasser-Entsorgung, was generell weitere 150 Meter an Gräben sowie den entsprechenden Rohren vorsieht. Dazwischen wird eine Klärgrube mit einem Betontank gesetzt.
Vom Tank ausgehend soll das geklärte Wasser später in der sogenannten Percolation Area versickern. Dieses Areal von etwa 10 mal 20 Metern Grundfläche hat bisher die größte Veränderung auf dem Grundstück bedeutet; wo vorher eine immer nasse Graslandschaft mit vielen Brombeeren und Weiden war, ist jetzt der Boden um bis zu einem halben Meter aufgeschüttet worden - mit Felsenschotter, der rundherum gebrochen wurde. Darauf kommt eine Schicht Kies, damit die darauf platzierten Rohre nicht verletzt werden. Die Rohre sind die auch in Deutschland üblichen braunen Abwasserrohre. Weil die perforierten Rohre sehr teuer sind, versehen wir einige der normalen in Handarbeit alle 7,5 Zentimeter mit drei Löchern. Ein Loch unten - auf der 6-Uhr-Stellung sozusagen, und jeweils ein Loch auf 4 und 8 Uhr.



Danach werden die Rohre mit einer weiteren schützenden Schicht Kies aufgeschüttet, oben herauf kommt eine Plane, die verhindern soll, dass Wurzeln in die tiefer liegenden Schichten eindringen können. Und ganz oben auf kommt Erde und was auch immer wir dort pflanzen oder anlegen.
Um das Haus herum hat sich die Grundstücksansicht inzwischen gewaltig verändert - kein Stein liegt mehr auf dem anderen. Im wahrsten Sinne des Wortes; viel von dem gebrochenem Felsen kommt vom Hang, der vorher sehr dicht an der Nordwestseite des Hauses das Haus zu erdrücken schien. -  In unserem zukünftigen Eingangsbereich möchten wir doch Gäste empfangen!
Hier einmal ein Vorher-Nachher-Eindruck:
Erste Weidenfällung Ende Dezember - im Hintergrund der bewachsene Hügel
Ende Januar: Alles an Ginster ist ausgegraben, der Felsen in Terrassen heruntergebrochen
Ein bißchen weh tun sie schon, all diese drastischen Veränderungen. Aber besonders hier waren sie notwendig. Zum einen bedeuten Stechginsterbüsche eine enorme Brandgefahr, die man besonders dicht am Haus nicht haben möchte. Zum anderen braucht das Haus bzw. seine Bewohner ein wenig Luft zum Atmen, besonders an der oft düsteren Nordseite. Zum Dritten haben wir mit den gewonnenen Metern noch ein paar weitere Dinge vor - doch dazu später einmal.

Unsere nächsten Projektschritte: Thermal-Heizungs-Brunnenbohrung am Hauseingangsbereich sowie in einem Aufwasch die Trinkwasser-Bohrung auf dem jetzigen Parkplatz; danach Aufbau eines großen Lager- und Werkschuppens an selbiger Stelle; Abschluss der Erd/Steinbewegungen; Verlegung von Ab/Wasser/Heizungs-Leitungen und Stromkabeln; Anfang der Umbauten im und um's Haus.
neu gewonnener Platz für einen großen Schuppen