Sonntag, 7. Januar 2018

Das Jahr 2017


Für uns geht 2017 in die Geschichte ein als jenes, in dem wir begannen unseren Irischen Traum zu verwirklichen. 
Trump? - Geschenkt! Die Idiotie eines G20-Gipfels inmitten einer Großstadt?  - Hat uns schon beschäftigt. Nein-Maika? - Von uns aus scheint es inzwischen gleichgültig, in welcher Zusammensetzung die gewählten Parteien Deutschland regieren. Klimawandel? - Schon eher ein Thema, auch in Irland, auch für uns; Heiligabend konnten wir im T-Shirt draußen sitzen - solange, bis der Wind wieder stürmisch aufbriste. Es gäbe viele andere Themen, an denen wir das vergangene Jahr abarbeiten könnten, doch am unverfänglichsten schreibt sich doch über das Wetter, oder?
Das Jahr hat uns viel an Wetterwechseln beschert. Ob sich daraus langfristige Konsequenzen für einen möglichen Klimawandel ablesen lassen, überlassen wir Anderen. Aufgefallen sind uns jedoch häufige Abweichungen von den Durchschnittswerten: Ungewöhnlich zum Beispiel der recht häufige Nebel im Winter sowie im Spätsommer.


Auch außergewöhnlich waren die hohen Temperaturen schon vor der Sommersonnenwende; keiner der von uns Befragten konnte sich an einen ähnlich "heißen" Sommeranfang wie in diesem Juni erinnern. Das Thermometer zeigte sogar an der See weit über 25°Celsius.
Wettdösen am Castle Kilcoe
So werden wir zum Beginn des Jahres 2018 den Rückblick auf das vergangene Jahr mit dem Fokus auf das Wetter gerichtet präsentieren:
Ballynaul mit der Halbinsel Crookhaven
Ein Ausflug auf die Mizen Halbinsel ist immer lohnenswert. An diesem kühlen Februartag bescherte das Licht aussergewöhnliche Wasser- und Landeindrücke.
Brow Head mit alten Minenarbeiterhäusern



Der Mount Gabriel ist zu jeder Jahreszeit schön. Im Winter ist er häufig von Wolken umkränzt. Aber auch im Sommer kommt es nicht selten vor, dass unser Hausberg eine kleine Wetter- und im obigen Falle auch Waschküche darstellt. Während diese Aufnahme vom Weg zwischen Ballydehob und Coolcaha stammt, ist unten eine Winteraufnahme mit dem Berg aus Südosten zu sehen.

Einer der Höhepunkte des Frühjahrs ist für Ballydehob und inzwischen auch Jens das Jazz-Festival am Mai-Bank-Holiday-Wochenende. Hat Jens in 2016 noch alleine in der überlebensgroßen Puppe "Katrina" die Hauptstraße hinauf tanzen müssen, kam im vergangenen Jahr eine neue Puppe hinzu. Höhepunkt der New-Orleans-Style-Jazz-Funeral-Prozession war ein gemeinsamer Walzer von "Katrina" und "Diego". Übrigens: Unter den Kostümen - getragen von einer Kraxe (dem Tragegestell eines Trekking-Rucksackes) - war es angenehm warm.

Der Sommer kam etwas langsam in Gang, und für uns vor dem Segeln erst einmal die Bootsarbeit. Nach einem weiteren Winter unter freiem Himmel hatte das Deck der "Godenwind" ein Refit inklusive mehrfachem Anstrich nötig.

Wie erwähnt, hatten wir im vergangenen Jahr öfter Nebel. Diese Aufnahme aus dem Sommer zeigt, dass mit den modernen Navigationsinstrumenten das Segeln zwischen den mit Untiefen gespickten Inseln trotzdem möglich ist - könnt Ihr den Segler entdecken?
Unsere eigenen Segeltage waren wegen des Hausbaus etwas dünner gesät als 2016. Trotzdem gab es herrliche Stunden auf dem Wasser. Am beeindruckendsten ist es immer, nach ein paar stürmischen Tagen im hohen Schwell zwischen den äußeren Inseln der Roaring Water Bay zu segeln - im Foto unten zwischen Castle Island und den Carthy Islands.
Nicht nur mit unserem Zugvogel waren wir unterwegs. Als dieser noch im Schuppen seine Frühjahrskur bekam, verlieh unser Freund Rui seine Castletownshend Ette für die Regatten anläßlich des Wooden Boat Festivals Ende Mai an Jens. Als Ergebnis dieser Regatten hängen bzw. stehen zwei weitere Trophäen bei uns herum... Hatten wir das bereits erwähnt? - Die Iren sind verrückt nach Pokalen, Plaketten, Trophäen. Sie sind zum großen Teil abgrundtief häßlich, wie das kleine Ding links unten (Jens gewann es als Sieger des Langsam-Fahrradfahrens beim Ballydehob Sommer-Festival), manchmal aber durchaus gelungen, wie zum Beispiel das Kupfersegel auf einer schlichten Holzplatte.



Aber kommen wir auf das Wetter zurück. Es gab viel typisch irisches davon. Soll heißen, auf Regen folgte meist Sonnenschein. Manchmal aber auch mehr Regen. Und Wind. Und ab und zu fällt es schwer zu bestimmen, welche Jahreszeit gerade herrscht. Und deswegen kommen zum Schluss in bunter Mischung ein paar weitere Bilder aus 2017. Vorher möchten wir Euch ein wunderschönes Jahr 2018 wünschen: Ob Regen oder Nebel, möge die Sonne in Euch scheinen. Lasst alle Anderen daran teilhaben, bleibt gesund und lasst Euch den Himmel nicht auf den Kopf fallen.
Mit die schönste Zeit: Blaue Glockenblumen kontrastieren mit Gänseblümchen, Stechginster und dem satten Grün von Büschen und Wiesen.
Wieviele Hundert Jahre zogen weiße Wolkenkolonnen schon über diese Stelen? - Impression von Gurranes bei Castletownshend
Das Rostrot des Kunstzentrums in Skibbereen passt auch zum Ambiente eines unserer Baustofflieferanten.
Flaute bei einer der Sonnabend-Club-Regatten des Schull Sailing Club
Für eine Zeitlang weicht unsere Trommelgruppe "Bang On" in das ehemalige Bankgebäude von Ballydehob aus. Es beherbergt jetzt die Touristeninformation.
Winterliche Farbschattierungen unter dem Himmel der Bantry Bay. Die Halbinsel Sheeps Head ist eine der am dünnsten besiedelten Gegenden Irlands.
Morgenlicht über der inneren Roaring Water Bay. Die Muschelbojenfelder bestimmen oft die Szenerie.