Sonntag, 2. Juli 2017

Alles wächst und gedeiht...


... aber viel Spektakuläres zu sehen gibt es nicht. Wir werden diesen Post deshalb teilen: Erst ein wenig Neues vom Bau, danach Fotos aus dem anderen Leben (es passiert ja auch sonst so einiges neben unserem Hausprojekt).





Auf den Fotos oben sind die beiden wesentlichen Bauschritte des Monats Juni zu erkennen: Zum einen wurde endlich der Strom gelegt - bzw. zunächst das Leerrohr für das Stromkabel. Außerdem auch alle anderen Rohre - für Elektrik, Wasser und Gas vom Schuppen zum Haus.
Und zum zweiten sind jetzt alle Vorbereitungen für die große Lieferung aus Deutschland abgeschlossen: Nach dem Einkleiden des Hauses in die blaue Folie und die Basis für die Terrassenfläche ist nun auch der letzte neue Fensterausschnitt fertig - leider können wir nicht mit dem Blick auf den Mount Gabriel aufwarten - der ist hinter den Weiden verborgen. 
Für Ende Juli erwarten wir die neuen Fenster und Türen, Terrrassen-Bohlen, die Holzverschalung, Dämmung und die Fußbodenheizung für den ersten Stock - inklusive Fußboden- und Treppenholz.
Der Schuppenausbau wird ja von Jens alleine bestritten; jetzt wartet er darauf, dass Türen, Fenster und die Treppe aus dem Haupthaus ausgebaut werden können, damit sie im Schuppen ihren neuen Bestimmungsort finden. Theoretisch könnten wir jetzt schon Gäste dort übernachten lassen; wir mussten nämlich ein Bettgestell, zwei Matratzen, ein Sofa und einige Stühle aus dem Haus eines Freundes auslagern. Aber ohne sanitäre Anlagen bieten zu können möchten wir Euch nur ungerne ermuntern, uns besuchen zu kommen.
Einen Besuch haben wir allerdings inzwischen akzeptiert: in den Eingangsbereich des Haupthauses ist ein Schwalbenpäärchen eingezogen; ihr Nest haben sie nach unseren ersten Zerstörungsbemühungen immer wieder neu gebaut. Schließlich haben wir klein beigegeben und müssen jetzt mit den Kothaufen auf dem Boden sowie aufgeregtem Gezwitscher über unseren Köpfen leben.

Unser Grundstück erschließt sich uns langsam. Seitdem wir am Haus so viel zu tun haben, gehen wir kaum einmal längere Zeit über unsere ausgedehnten Besitzungen. Nachdem wir einige Bäume gepflanzt haben, schaffen wir es aber, die Setzlinge vor dem Verschatten zu schützen und die Trampelpfade frei zu halten.

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Keine Woche vergeht, ohne irgend etwas Besonderes in West Cork passiert. Nicht immer nehmen wir daran teil, wie zum Beispiel an diversen Musik-Festivals in Ballydehob. Aber der Segelsommer wird uns bestimmt ein wenig dafür entschädigen, dass wir so sehr in Coolcaha eingespannt sind.
Der "Godenwind" gehört ab Mitte Juni für eine Woche die volle Konzentration: Endlich kann ihr durch das andauernde Draußensein erneut arg ramponiertes Deck eine Handvoll Schichten Lack bekommen. Aber auf diesem Bild ist auch schön zu sehen, wo zukünftig im Schuppen eine Treppe die Leiter ersetzen wird und wo eines der Fenster seinen Platz finden soll (Holzrahmen in der Bildmitte).

Die Jolle schwimmt seit dem 25. Juni wieder in der Rossbrin Cove an ihrer Boje. Zwei Mal waren wir seitdem schon zwischen den Inseln unterwegs.


Im Juni kann es auch recht kalt sein - sogar im Haus. Das musste Jens an einem Nachmittag als "Art Director" bei Dreharbeiten zu einem Kurzfilm erfahren. Der Film über zwei Freunde eines Selbstmörders wird voraussichtlich auf dem nächsten "Fastnet Film Festival" gezeigt. Das wird auch Sigi freuen, die auf dem diesjährigen Festival kaum einmal zuhause anzutreffen war :-)

Wenn wir uns draußen aufhalten, dann ist das Meer meist nicht weit. Ob - wie oben - an einsamen Stränden, oder an belebten Orten: Wir sind immer wieder fasziniert vom Wechselspiel von Wolken, Wellen, Farben des Wassers, von Weite und Nähe... an manchen Tagen vor einer Wetterverschlechterung sieht die Insel Cape Clear in 10 Kilometern Entfernung zum Greifen nah aus.
In diesem ersten halben Jahr hatten wir allerdings auch öfter faszinierende Nebeltage.


Ein Nachmittag zum Niederknien - und das an einem ganz besonderen Ort. Am bisher wärmsten Tag des Jahres sind wir auf einer kleinen Geburtstagsfeier am Kilcoe Castle eingeladen gewesen. Genauso relaxed wie es auf dem Foto aussieht war es auch!

Das Baltimore Wooden Boat Festival fand dieses Jahr bei bestem Segelwetter statt. Jens bekam anlässlich der dazu gehörigen Regatten von unserem Freund Rui seine schnelle Jolle "Sagette" geliehen, um daran teilzunehmen. Am ersten Tag kam er gerade noch rechtzeitig, um kurz nach dem Startschuß die Linie zu überqueren - mit zwei ihm völlig unbekannten Vorschotern auf einem ihm weitgehend ungewohntem Boot. Am Ende dieser Regatta sprang der dritte Platz heraus, die zweite wurde gewonnen. Am nächsten Tag gewann Jens - inzwischen nur noch mit Alastair an Bord (oben im Bild) - auch das dritte Rennen und holte damit den Gesamtsieg. Die dafür verliehene Tafel zeigt den Riss der "Ilen", einem der berühmtesten irischen Schiffe - von dem Jens an anderer Stelle bereits berichtete; leider ist die "Ilen" selbst nicht rechtzeitig für das Baltimore Wooden Boat Festival wieder fertig geworden...
 ...aber immerhin blieb ihr das Schicksal dieses zum Gartendekor verkommenen Rumpfes erspart.

Dieser "Altar" gehört zum Grundstück unseres Freunde Thomas - vielleicht erinnert Ihr Euch an den Post über seinen Magic Forest vom Juni 2015. Wir spielen weiterhin regelmäßig mit unserer Percussion-Gruppe "Bang On" - inzwischen auch zwei Mal wieder vor Publikum.

Auf dem Foto links unten sind die beiden ehemaligen Besitzerinnen des "Levis's" zu erkennen - der Pub trägt immer noch ihre Handschrift.
Zum Feierabend-Besuch einer der Pubs' in Ballydehob ist Jens zur Zeit Freitags "gezwungen", damit Sigi in Ruhe an einem Online-Feldenkrais-Seminar teilnimmt. Ihre regelmäßigen "Classes" in einem Yoga-Studio erfreuen sich großen Zuspruchs, und auch ein Wochenend-Workshop war sehr erfolgreich.

An anderen schönen (Feier-)Abenden genießen wir die Aussicht von unserer Terrasse oder auf Spaziergängen über die Höhen von Cappaghglass.