Samstag, 5. Dezember 2020


Auf Wiedersehen!

Zum Abschluss des Jahres haben wir häufiger die schönsten Bilder der vergangenen Monate für Euch zusammen gestellt. Und auch dieses letzte Mal soll es das geben. Doch zuerst das Aktuelle und ein Dank an alle, die unser Leben in West Cork auf diesem Blog verfolgt haben. In 120 Posts haben wir seit dem Sommer 2013 von unserem Auswanderer-Leben berichtet. Wir hatten viel Freude daran, für Euch zu fotografieren und zu schreiben. Und es ist ja nicht zu Ende! - Wer weiter von unserem Leben im Südwesten Irlands erfahren möchte, bekommt auf Anfrage bei jens.ireland@posteo.ie regelmäßig am ersten Sonntag jedes zweiten Monats eine Mail von uns. Fotos wird es auch weiterhin geben, teils jedoch als Link zu Jens' Dropbox. Dieser Blog wird noch ein Weile online blieben, bevor wir ihn im nächsten Jahr aus dem Netz nehmen.

Nun zum November, der uns zum Ende hin freundlich gesinnt war. Während die erste Monatshälfte gefühlt die nasseste seit langem schien (Die Daten bei met.eireann bestätigen das für die Wetterstation auf der Insel Sherkin zumindest für die vergangenen vier Jahre), war die zweite Hälfte für einige Außenaktivitäten geeignet.
Im Spätherbst herrscht in den Gartencentern großer Andrang - der Grund: Die sogenannte "Bare Root Season". Jetzt kann man günstig vorgezogene Stauden, Büschen oder Bäume kaufen, die ohne Topf, also mit baren Wurzeln zu kaufen sind. Meist geht das Pflanzen recht einfach: Ein Spaten wird in die Erde getrieben, ein paar Mal hin und her gedreht, und dann wird in die entstandene Lücke die (vorher leicht gekappte) Wurzel der Pflanze eingeführt. Schließlich mit den Füßen feststampfen - fertig. Gedüngt wird erst im Frühjahr, und zu dieser Jahreszeit ist das Wässern meist obsolet (siehe oben).
Aber auch das Umpflanzen gelingt zu dieser Jahreszeit recht leicht, ist der Boden doch sehr locker - wenn es auch eine dreckige Angelegenheit sein kann, im Matsch zu stehen und Löcher auszuheben, die sofort mit Wasser voll laufen... Wir haben zwei Eichen umgepflanzt, die etwas zu dicht an Weg oder Sichtachse standen - jetzt stehen sie weiter unten am (sic!) Oak Path.
Apropos Pfad: Wir haben den letzten uns unbekannten Teil unseres Grundstückes erschlossen; ein neuer Pfad führt durch den tiefsten und damit feuchtesten Teil im Süden. Hier wachsen hauptsächlich Sumpfmyrte (Gagelstrauch) und Wassergräser, der kleine Bach - aus dem Nordwesten von der Mystic Willow entspringend - mäandert hindurch. An einigen Stellen plätschert es in Kaskaden hinter Brombeerbüschen und gewöhnlichen Weiden. Mittendrin jedoch ein einzelner Felsen mit Steilkante, wohl eine - durch eiszeitliche Auswaschung unterbrochene - geologische Fortführung des etwa 40 Meter nördlich gelegenen Felsenplateaus', das in unseren Compass Hill gipfelt. Auf diesem Inselfelsen wächst im sanft nach Westen abfallenden Hang viel Heide, am Fuße seiner steilen Ostseite eine Stechpalme mit feingezackten Blättern und zu unserer Überraschung ein Rhododendron - der einzige weit und breit; hat den mal jemand dort hingepflanzt?
Wir wissen nicht, ob wir uns wirklich über diesen neuen Freund freuen sollen. Andererseits ist der Busch weit genug weg von unseren "Garten"-Anlagen, wo wir ihn auf keinen Fall haben möchten. Wir haben Orte in Irland gesehen, wo der Kampf gegen Rhododendren aussichtslos erscheint und im Vergleich zu dem gegen Brombeeren, Farn und Stechginster - episch!

Der Rhododendron ist rechts unterhalb der Stechpalme zu sehen.


Blick vom Felsen nach Nordost - im Hintergrund das Haus


Der Pfad auf den Mount Gabriel?

Noch einen weiteren neuen Weg haben wir uns für diesen Winter vorgenommen; auf der Suche nach einem Standort für eine mögliche Windkraftanlage hatten wir vor drei Jahren nördlich der langen Weidenreihe einen Weg angelegt, der seitdem in eine Sackgasse mündet. Diese soll bald mit dem "Heather Path" verbunden werden - doch dazu ein anderes Mal mehr.
Das dritte Projekt ähnlicher Art ist mit dem Wunsch verbunden, den höchsten Punkt des Grundstückes attraktiver zu machen. Er befindet sich nämlich direkt oberhalb des Gewächshauses und ist bisher überwachsen mit dem Üblichen: Stechginster, Farn und Brombeere. Mal sehen, was sich dort etablieren läßt - auf jeden Fall ist es schon einmal ein schöner Aussichtspunkt, zu dem wir auch vom Haus aus noch nicht einmal weit laufen müssen.
Jack lauert auf ein futtersuchendes Rotkehlchen.

Und noch ein weiterer Teil - überwachsen mit, na, Ihr wißt schon, soll im kommenden Halbjahr erschlossen werden; auch hier, auf einer sanft abfallenden, windgeschützten Tiefebene mitten auf dem Grundstück werden wir erst im Frühjahr das Potenzial beurteilen und Euch Genaueres berichten können.
Bleibt an Projektberichten der Verweis auf unseren Gewächshaus-Vorplatz und die Verblendung des Felsenbeetes, die wir im November abschließen konnten.
Für das kommende Jahr haben wir noch Ideen, die Lücke zwischen Hochbeet und Gewächshaus-Vorplatz zu schließen, aber für den Winter haben wir den Zementmixer erst einmal "eingemottet".

Unsere Katzen - und damit kommen wir zum Schluss - entwickeln sich unterschiedlich. Während die inzwischen sehr große und kräftige Jule viel allein unterwegs ist und nur noch ab und zu auf einen Spaziergang mitkommt...
... ist unser kleiner Jack auf der einen Seite sehr anhänglich und macht es sich eigentlich bei jeder sich ihm passenden Gelegenheit auf einem von uns bequem...
... er kann aber auch immer noch hervorragend klettern und jagt uns schon einmal einen Schreck ein, wenn er einige Meter über uns in dünnsten Ästen turnt - völlig gelassen.
Und so ein gelassenes Dasein wünschen wir uns und Euch ebenfalls. 
Habt eine schöne Adventszeit und eine verheißungsvolle Sonnenwende!

Mal wieder Horse (links) und Castle Island (rechts)

Eine der vielen Paletten, auf denen wir Lieferungen erhalten


Gesehen am Lough Derg

Die Mündung der Ballydehob Bay

Frostiger Morgen am "Fruit Field"

Danno hat einen Kollegen gefunden.

Unser Bach

Fundstück in Ballydehob

Und nicht vergessen: Mehr von uns? - Mail an Jens!